Psychoanalytische und psychoanalytisch orientierte Gruppentherapie

Psychoanalytische und psychoanalytisch-orientierte (tiefenpsychologisch fundierte) Gruppenpsychotherapie
 

Hier informieren wir Sie über den Ablauf der Fortbildungswoche zur psychoanalytischen und psychoanalytisch-orientierten (tiefenpsychologisch fundierten) Gruppenpsychotherapie. Wenn Sie sich für die mehrjährige Weiterbildung entscheiden, werden Sie mindestens dreimal an einer Fortbildungswoche teilnehmen.
Hier geht es direkt zur Anmeldung.

Die psychoanalytische und die psychoanalytisch-orientierte Variante stellen zwei der drei Anwendungsformen innerhalb des Göttinger Modells der Gruppentherapie dar, die sich relativ ähnlich sind und daher in einem gemeinsamen Rahmen unterrichtet werden (Kurse zur Psychoanalytisch-interaktionellen Anwendungsform werden aus didaktischen Gründen separat veranstaltet).
Diese Varianten der Gruppentherapie finden breite Anwendung im ambulanten Bereich z.B. in psychotherapeutischen Praxen des KV-Systems, aber auch in vielen anderen klinischen und nicht-klinischen Feldern, in der Aus- und Weiterbildung, der Supervision sowie Team- und Organisationsberatung, aber auch stationär wie teilstationär im Erwachsenen- und Kinder- und Jugend-Bereich.

Die Fort- und Weiterbildung zu diesen Anwendungsformen des Göttinger Modells ist für Sie geeignet, wenn Sie in Ihren Gruppen überwiegend mit Menschen arbeiten wollen, bei denen ein neurotisches Strukturniveau im Vordergrund steht und die voraussichtlich von einer Bearbeitung der (unbewussten) infantilen Konflikte oder aber der (vorbewussten) abgeleiteten Konflikte profitieren können. Dazu ist beispielsweise voraussetzend, dass die Gruppenteilnehmer:innen überwiegend zur Mentalisierung und zur Selbstreflexion fähig sind sowie zur Regressionssteuerung.

Wenn Sie sich zunächst nur zum Besuch einer Fortbildungswoche entscheiden, z.B. um die Besonderheiten des Göttinger Modells kennenzulernen, Ihre frühere Weiterbildung aufzufrischen oder auch nur, um sich die Entscheidung zur Weiterbildung noch offenzuhalten, dann ist das möglich. Wie eine Fortbildungswoche abläuft, sehen Sie hier (pdf Programmbeispiel). Der Einstieg in eine Weiterbildungsgruppe erfordert manchmal auch Wartezeit - das klären wir individuell mit Ihnen, sobald Sie sich für die Weiterbildung anmelden.

Die Weiterbildung umfasst Selbsterfahrung (80 Doppelstunden), Supervision (45 DS Gruppensupervision, Einzelsupervision nach individueller Vereinbarung), die dreimalige Teilnahme an der Fortbildungswoche mit der teilnehmenden Beobachtung und Auswertung der Demonstrationsgruppen von Patientenbehandlungen, sowie 81 Stunden Theorie. Während der Weiterbildung muss eine eigene Gruppenleitung nach der psychoanalytischen oder psychoanalytisch-orientierten Anwendung über mindestens 60 DS erfolgen und in den Supervisionen vorgestellt werden.
Ein Übersicht über die Kosten der Fortbildungswoche bzw. der gesamten Weiterbildung erhalten Sie hier (pdf Kostenübersicht).

Selbsterfahrung und Supervision finden an Wochenenden regional statt. Umfang und Frequenz dieser Blöcke werden nach den Möglichkeiten der/s Gruppenleiter:in und der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu Beginn der Weiterbildung vereinbart.
Theorieseminare sind auf die Arbeit mit Gruppen bezogen. Psychotherapeutisches und psychoanalytisches Grundlagenwissen kann im Rahmen unseres Weiterbildungsprogrammes nur begrenzt vermittelt werden und muss im Rahmen einer psychotherapeutischen Aus- oder Weiterbildung oder in zusätzlichen Seminaren erworben werden.
Die Theorie wird in 3 zentralen 6-tägigen Gruppentherapiewochen (Montagvormittag bis Sonnabendmittag) vermittelt, die einmal jährlich im Asklepios Fachklinikum Tiefenbrunn bei Göttingen stattfinden, in der Regel in der dritten Februarwoche. In diesen Seminaren werden auch Gruppenbehandlungen demonstriert und gemeinsam ausgewertet. Zudem besteht die Möglichkeit, durch Teilnahme an einem vorbereitenden Kurs („Propädeutikum“) unmittelbar vor der Gruppentherapiewoche theoretisches Wissen zu vertiefen und praktische Erfahrungen in der Arbeit mit Gruppen zu diskutieren.

Nach abgeschlossener Weiterbildung wird den Teilnehmern und Teilnehmerinnen ein Zertifikat über die Weiterbildungsleistungen ausgestellt.
Da in diese Weiterbildung die eigene Arbeit mit Gruppen bereits im ersten Jahr eingebracht wird, sollten sich Interessenten, die nicht an einer Klinik mit Gruppen arbeiten, frühzeitig um die Zusammenstellung einer eigenen Gruppe bemühen; in der ambulanten Praxis kann dies beim ersten Mal bis zu einem Jahr dauern.

Die Theorie umfasst folgende Themen:
Psychoanalytische und psychoanalytisch orientierte Einzel- und Gruppentherapie, Das Göttinger Modell, die Wahrnehmung von Gruppengeschehen, die therapeutische Beeinflussung, Regression, Übertragung und Gegenübertragung, Abwehr und Widerstand, die Arbeitsbeziehungen, Indikation, der therapeutische Interventionsstil, Struktur und Prozess, Vorbereitung und technische Fragen der Initialphase, Einleitung und Beendigung einer psychoanalytisch, bzw. psychoanalytisch orientiert geführten Gruppe u.a.

Wir hoffen, Ihnen einige wichtige Informationen über unser Angebot gegeben zu haben und freuen uns über Ihre Anmeldung. Für weitere Informationen und Anmeldungen können Sie sich an das Sekretariat der Arbeitsgemeinschaft (Frau Daniela Opel) wenden. Für die Anmeldung zur Fort- bzw. Weiterbildung benutzen Sie bitte das Anmeldeformular.